#420 – Aufblitzsteck

Shownotes wurden mit dem Showmator erstellt

» Diese Folge als MP3 herunterladen

[sc:workshops]

24 Antworten auf „#420 – Aufblitzsteck“

  1. Das „komische Gefühl im Street-Bereich“ nennt man übrigens „Anstand“. Den Anstand fremde Menschen nicht heimlich abzulichten und sich dann aus dem Staub zu machen und dabei Moral und Gesetz zu ignorieren. Erst knipsen und dann fragen ist durchaus noch ein gangbarer Weg, was der Herr im Interview allerdings vorlebt ist meiner Meinung nach unredlicher Voyeurismus. Nicht umsonst beschweren sich die Fotografierten, wenn sie vom Foto erfahren oder zeigen ihre Abneigung durch entsprechende Gesten – das dann trotzdem zu veröffentlichen ist meiner Meinung nach unterste (rechtliche wie moralische) Schublade.

  2. @Robert:

    Wieso wird das Gesetz ignoriert?
    In vielen Ländern ist das Fotografieren von Personen oder Objekten im öffentlichen Raum NICHT verboten. In vielen Ländern ist auch das Publizieren dieser Bilder nicht verboten. Es gibt in vielen Fällen ein Einspruchsrecht, aber auch das ist je nach Land unterschiedlich.

    Beispielsweise ist das sog. „Recht am eigenen Bild“ in Österreich derart gestaltet, dass man gegen eine Veröffentlichung Einspruch erheben kann, „wenn dadurch berechtigte Interessen der Abgebildeten/des Abgebildeten oder unter Umständen einer nahen Angehörigen/eines nahen Angehörigen verletzt würden.“
    (öst. Urheberrechtsgesetz §78)

    Diese „berechtigten Interessen“ müssen aber auch begründet werden. Ein Foto vor einem Sexshop oder Bordell könnte wahrscheinlich beeinsprucht werden, aber bei einem Bild irgendwo auf einer Bank im Park wird das schwer begründbar sein.

    Ob es moralisch gerechtfertigt ist, ist natürlich eine andere Sache, aber auch die ist hochgradig davon abhängig, wen man wo in welcher Situation fotografiert. Auf der einen Seite gibt es Länder, wo man sogar aufgefordert wird, ein Bild zu machen. Auf der anderen Seite gibt es Länder, in denen an jeder Ecke eine Überwachungskamera steht und tausend Touristen mit Deppenzepter fotografieren und die Bilder sofort auf Facebook und Instagram stellen. Gibt’s da einen Mittelweg? Oder sollen alle Kameras verboten werden?

  3. @alfora: „Wieso wird das Gesetz ignoriert?“ Der Gesprächspartner sagt selbst im Interview, dass ihn die Gesetze nicht interessieren und er sich über sie nicht informiert wenn er im Ausland fotografiert.

    Ja, es gibt Länder, da geht man anders damit um, aber ich bezog mich ja auch auf Bilder, wo die Leute selbst schon mit ablehnender Haltung zu sehen sind! Und ist es zuviel verlangt, nach dem knipsen die Leute zu fragen? Zumindest hier (in D) müsste man das rein rechtlich sogar.

    Im übrigen möchte ich nicht heimlich fotografiert werden und die Bilder veröffentlicht sehen, daher ist es schade, dass das manchen Fotografen egal zu sein scheint 🙁

  4. Das hat man nun vom neuen Trend der Miniaturisierung…..
    In Tokio hätte der Thomas anstatt der OMD und dem kleinen Blitz in der anderen Hand lieber doch eine Nikon F5 mit Batteriegriff und in der anderen einen Pulverblitz gehabt 😉

  5. Zu der ISO-Geschichte:

    Bei den Kollegen von RadioRAW gibt es im aktuellen Podcast ein 25minütiges Interview mit Rico Pfirstinger, der das Thema ISOlose Sensoren recht nachvollziehbar beschreibt.
    Das Interview beginnt bei 1:01:03.

    Podcast: http://www.radioraw.de/no-30-im-zeichen-des-ale/
    Blogpost: https://fujixsecrets.wordpress.com/2014/08/19/isolos-fotografieren-mit-der-fujifilm-x-serie/

    Im Endeffekt geht es darum, dass es bei der RAW-Fotografie mit solchen Sensoren bis zu einem bestimmten Bereich quasi egal ist, ob man die ISO wie üblich in der Kamera hoch reißt, oder ob man dies erst nachträglich im RAW-Konverter macht.

    Und einige Hersteller haben dazu auch spezielle Modi, die diesen Sensor für JPG dann auch sinnvoll nutzen (heißt bei Fuji bspw. DRI bzw. bei Nikon Active D-Lighting), und dann nur den Schatten im Bild quasi eine höhere ISO verpasst als dem Rest des Bildes.

  6. Ich bin echt weder ein Linientreuer noch ein Moralapostel und lass durchaus mal gerne die Fünfe grade sein und in der Fotografie braucht es oft den Mittelweg, der beiden Seiten berücksichtigt – doch gerade deshalb find ich den Beitrag zur Street Photography mehr als grenzwertig. Viele Probleme dieser Welt gibt es nur, weil der Respekt vor der Selbstbestimmung der Menschen und die Wertschätzung immer mehr verloren gehen oder mit Füßen getreten werden. Dieser Beitrag is quasi ein Aufruf dazu, am besten alle geltenden Gesetze zu ignorieren, das Recht aufs eigene Bild einseitig außer Kraft zu setzen und Menschen respektlos und aus reiner Gier aufs beste Bild notfalls selbst gegen deren Willen abzulichten. Sorry – hier geht es weder um Berichterstattung oder Dokumentation des Zeitgeschehens, sondern nur um persönlichen Egoismus. Die Bilder sind toll, aber die Einstellung, erst gar nicht wertschätzend zu fragen, weil notfalls ein Nein kommen könnte, finde ich unerträglich. Auch ein Nein ist völlig okay, das sollten besonders Fotografen wissen und leben!

  7. @Robert: Aber Leuthard sagt im Interview auch, dass er ein Foto aus einer Ausstellung oder aus einem Bildband auch entfernen würde und auch schon Bilder von der Speicherkarte gelöscht hat.

    Auch ob man in Deutschland VORHER fragen müsste, bezweifle ich. Ich bin kein Rechtsexperte, aber wenn ich der Wikipedia trauen kann, dann stecken die entsprechenden Paragraphen in Deutschland im Kunsturheberrechtsgesetz. Dort geht es im §22 um die VERÖFFENTLICHUNG von Bildern, die unter bestimmten Umständen untersagt sein kann. Es geht NICHT um die Aufnahme.

    In §23 sind auch Ausnahmeregelungen definiert und dort sind erlaubt:
    * Bildnisse aus dem Bereiche der Zeitgeschichte;
    * Bilder, auf denen die Personen nur als Beiwerk neben einer Landschaft oder sonstigen Örtlichkeit erscheinen;
    * Bilder von Versammlungen, Aufzügen und ähnlichen Vorgängen, an denen die dargestellten Personen teilgenommen haben;
    * Bildnisse, die nicht auf Bestellung angefertigt sind, sofern die Verbreitung oder Schaustellung einem höheren Interesse der Kunst dient.

    Das heißt für mich aber, dass ich nichtt VORHER fragen muss und sogar die Bilder veröffentlichen darf, solange diese Bedingungen zutreffen.

    Für mich ist daher die rechtliche Situation viel klarer, als die moralische.

    Bei der moralischen Frage komme ich mir schlicht und einfach veralbert vor, wenn ich durch die Touristengebiete in Wien gehe, links und rechts von mir tausend Touristenfotos gemacht werden, aber ich das vielleicht nicht tun dürfte, weil jetzt plötzlich moralische Bedenken laut werden.

  8. Wir können hier die rechtliche sowie die moralische Fragen nicht abschliessend diskutieren. Es gibt verschiedene Wege und jeder Fotograf kann den für ihn geeigneten wählen. Das ich nun den gesetzesuntreuesten Weg gewählt habe, muss ich mit mir selber ausmachen. Ich habe nur erklärt, wie ich es mache und was für Hürden und Schwierigkeiten es gibt. Natürlich kann jeder vor und nachher fragen, Model Release Verträge unterschreiben lassen und dem Kunden ein gut zum Druck geben lassen.
    Leider sind die grössten Gegner auch immer die, die es selber noch nie versucht und keine Ahnung haben, wie so ein Foto abläuft. Aber darüber müssen wir jetzt nicht streiten. Es gibt verschiedene Ansichten und es reicht, wenn der Robert das einmal geschrieben hat. Du musst das nicht auf jeden Kommentar wiederholen. Du kannst und wirst die Street Fotografen mit Deinen Kommentaren nicht abhalten können.

  9. @alfora: Ja, er würde Bilder entfernen – dafür muss man sein Bild aber erst einmal finden… Ist fragen zuviel verlangt? Im übrigen geht es hier um Bilder von Menschen (die also das Motiv sind) und nicht um Touristenfotos von Landschaften und Gebäuden mit Menschen als Beiwerk (rechtlicher Unterscheid!).

    Über die grundsätzlichen Für und Wider der Streetfotografie müssen wir hier in der Tat nicht diskutieren, die Herangehensweise an selbige, die hier im Interview klar wird ist meiner Meinung aber moralisch unter aller Sau. Können andere gerne anders sehen.

  10. Schade, weil genau der moralische Aspekt der Straßenfotografie hätte mich interessiert.

    Ich sehe nämlich einen Unterschied zwischen der Aufnahme eines Straßenkünstlers in einer Fußgängerzone im Gegensatz zur Aufnahme eines Obdachlosen auf einer Parkbank. Zwischen diesen beiden Extremen gibt es eine große Grauzone.

  11. Ich möchte die BIGGER PICTURE Kreativkarten gewinnen; für einen überfälligen Motivations- und Inspirationsschub! 🙂

    Liebe Grüße
    – aus der Komfortzonee –
    Inga

  12. Ich möchte die Bigger Picture Cards gewinnen, weil ich hier in der Gegend mal wieder eine Motivation brauche, um rauszugehen und Fotos zu machen.

  13. Zum Thema ISO:
    CMOS Sensoren werden zeilenweise ausgelesen, also kann man zB jede gerade Zeile mit ISO 100 und jede ungerade mit 800 auslesen und später wie ein HDR miteinander verrechen.
    Mit Magic Lantern kann man das bei Canon machen: einfach mal nach Dual ISO suchen.

    Nachteile sind natürlich eine verringerte Auflösung, ggf. Moire etc.
    Würde man aber einen hochauflösenden Sensor speziell hierfür entwickeln, hätte man die meisten Probleme nicht mehr: Zwei aufeinanderfolgende Zeilen mit unterschiedlichem ISO würden die gleichen Farbfilter vor den Sensorzellen haben um nach der Zusammenfügung für das HDR wieder ein Bayer-Pattern zu haben. Ein Lowpassfilter kann dafür sorgen, dass es kein Moire gibt.
    Für solche Techniken machen 35mm Sensoren mit >100MP (an Sensorelementen) durchaus Sinn – das Ausgabebild wäre dann eh kleiner und zB „nur“ 25MP. Objektive die 100MP nicht auflösen wären hier sogar von Vorteil, spart man sich einen Lowpassfilter 😉

  14. Ich möchte die Bigger Picture Cards gewinnen, weil ich sie einem Freund schenken will, damit er neue Motivation und Ziele findet.

  15. Ich finde die Diskussionen in Deutschland mittlerweile einfach nur noch anstrengend – insbesondere in der heutigen Zeit wo es „dank“ SmartPhones und Diensten wie Instagram & Co doch eh schon ein Stück weit zu einer kulturellen Bewegung geworden ist dass alles und jeder fotografiert und geteilt wird.

    Die gesetzliche Regelung in Deutschland bezüglich dieser Thematik ist doch völlig überholt weil damals vergessen wurde zwischen privaten und öffentlichen Raum zu differenzieren. Oder kennt ihr irgend wen der sich bei einem gemütlichen Abend mit Freunden einen Vertrag unterschreiben lässt bevor ein Foto in die sozialen Medien hochgeladen wird? Oder z.B. bei Workshops ein Gruppenfoto?

    Meiner Meinung nach kann man das Thema nur noch mit einem Stückchen Empathie angehen, was dann natürlich auch sehr subjektiv wird. Wenn man sich Street Fotos anschaut dann sind es doch, mit ganz wenigen Ausnahmen, meist welche über die man sich entweder freuen oder ihnen eine gewisse Gleichgültigkeit entgegenbringen kann – falls man denn abgelichtet wurde.

    Die wirklich peinlichen Fotos geschehen doch meist eher im privaten Umfeld und nicht auf der Straße wo man sich bewusst im öffentlichen Raum bewegt und von jedem gesehen werden kann.

  16. ich finde auch, dass jemand der sich Fotograf nennt und Fotos veröffentlicht (nicht unbedingt Geld verdient) mittlerweile auch Verantwortung übernehmen muss. Ich habe zwar technisch die Möglichkeit „sneaky“ zu sein, ABER:
    – die Zeiten von H-C Bresson sind halt nunmal vorbei. Ist so.
    – ich kann überhaupt nicht absehen, ob ein Foto einer Person das ich ohne ihre Einwilligung veröffentliche, dieser Person vielleicht schadet. Vielleicht hat der Typ den ich geknipst sich krankgemeldet und spaziert „unkrank“ durch die Stadt; der Chef merkt’s und es gibt Stress. Kann ich als Fotograf ja nicht wissen. Aber heutzutage gehen solche Bilder u.U. eben via Internet um die Welt und können Schaden anrichten.
    Dazu kann ich als Fotograf nix, aber das ist nunmal die Realität. Die meisten Autofahrer haben sich ja auch dran gewöhnt in der Stadt „nur“ 50 zu fahren, auch wenn sie schneller fahren könnten…

    Nochmal: Thomas soll so fotografieren wie er es für richtig hält, aber seine Tips als „gesetzeskonform“ zu bezeichnen ist schon gewagt. Würde ich so nicht machen, wg. o.g. Gründe.

  17. Ich möchte die Bigger Picture Cards gewinnen, weil man nie genug Foto-Zeugs daheim herumliegen haben kann und vielleicht hilfts ja auch bei mir, mich wieder mal abseits der Urlaube mit der Kamera zu beschäftigen.

  18. Ich möchte die BIGGER PICTURE Kreativkarten gewinnen weil,
    ich etwas Hilfe benötige, um aus dem Kreativkeller raus zu kommen.

  19. Ich möchte die Bigger Picture Cards gewinnen, weil ich die Karten beim letzten mal schon gewinnen wollte und leider nicht gezogen worden bin.

  20. Ich möchte das bigger picture Kartenset gewinnen, damit wir(FotowalkerRheinMain) uns neuen Aufgaben stellen können und dabei noch etwas lernen!

    3, 2, 1, HappyFotowalk

    Gruß

    Schäfer, André

  21. Ich möchte die Bigger Picture Cards gewinnen, weil ein Um-die-Ecke-Denken oft zu spannenden Ergebnissen führt.

  22. Ich möchte die Bigger Picture Cards gewinnen, weil ich sie bei einer Freundin gesehen habe und davon total begeistert bin und jetzt gerne meine eigenen hätte.

  23. Zur Japan-Anekdote von Thomas Leuthard: Jemand in schneeweißem Anzug, in Japan, der sichtlich empört über ein Foto ist… wem kam da noch der Gedanke „Yakuza“?
    Weiß ist in der japanischen Farbsprache die Farbe des Todes (und laut Wikipedia der Männlichkeit); angeblich kleide(te)n sich deswegen einige der Yakuza-Mitglieder in weiße Anzüge, wenn sie durch ihr Gebiet gingen.
    Ich war selber noch nicht in Japan, von daher kann ich nicht sagen, ob dem heute noch so ist (oder früher so war). Jedenfalls war das meine erste Assoziation 🙂
    Um den Bogen zurück zur Fotografie zu spannen: Sehenswert sind die Bilder von Anton Kusters, der eine Fotoreportage über die Yakuza gemacht hat:
    https://kwerfeldein.de/2014/03/03/yakuza/
    http://antonkusters.com/projects/yakuza/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Consent Management Platform von Real Cookie Banner